Zecken - Wer sich unbedingt schützen sollte
Schmerzlos und häufig unbemerkt bohren sie sich in die Haut und verbleiben dort bis zu einer Woche zur Nahrungsaufnahme. Dabei können sie durch Viren böse Krankheiten auslösen: Die FSME (Frühsommer- Meningo- Enzephalitis), eine Entzündung der Hirnhäute. Oder die Lyme- Borreliose, die Fieber und Muskelschmerzen verursacht und unbehandelt zu Gelenkentzündungen und Nervenentzündungen und Nervenlähmungen führt. Zwar ist nur jede zehnte Zecke infiziert und die, die die FME- Viren übertragen, überwiegend in den südlichen Bundesländern verbreitet, aber jeder Biss muss unbedingt vom Arzt begutachtet und notfalls behandelt werden.
Was zu tun ist, wenn Sie von einer Zecke gebissen worden sind.
Wenn sich die Haut rötet - gleich zum Arzt!
Befindet sich das Tier noch am Körper, muss es unbedingt entfernt werden. Zecken können nicht herausgezogen, sondern nur herausgedreht werden. Am besten mit einer Pinzette den dunklen Kopf direkt an der Haut greifen. Aber Vorsicht: dabei nicht den Körper drücken. Sonst gibt die Zecke im Todeskampf noch mehr von ihrem verseuchten Speichel unter die Haut. Bekommen Sie nach dem Biss Fieber, schmerzen die Muskeln, sind sehr müde und entdecken Sie noch Tage nach dem Zeckenbiss eine scheibenförmige Rötung auf der Haut, dann haben Sie sich vermutlich mit der Lyme- Borreliose infiziert. Der Arzt stellt das durch eine Blutuntersuchung fest und behandelt die Infektion mit Antibiotika.
Schlimmer erwischt es einen mit der FSME (Infektionszeit: Mai bis September). Symptome wie zum Beispiel Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen treten nach drei bis 14 Tagen auf.
Antibiotika helfen meist
Die leichten Beschwerden dauern normalerweise nur eine Woche und klingen dann ab. Das Tückische: Etwa zwei bis vier Wochen nach dem Zeckenbiss kann das zentrale Nervensystem erkranken, die Knie tun weh, auch das Herz kann sich entzünden. Hier ist Eile geboten, muss sofort mit Antibiotika behandelt werden. Die Krankheitsdauer beträgt rund 21 Tage und hinterlässt keine Restschäden.
- Auch wenn Sie nicht geimpft sind, kann noch vier Tage nach dem Stich eine Impfung (FSME-Hyperimmunlobulin) durchgeführt werden. Der Impfschutz muss alle drei Jahre aufgefrischt werden
- Unbehandelt kommt es bei FSME zu einem Ausfall der Hirnnerven, Entzündung der Hirnhäute, des Rückenmarks und zu Lähmungen und Gefühlsstörungen in den Gliedern. Diese Beschwerden können über Jahre anhalten.
- Für Kinder unter 14 Jahren gibt es zur Zeit keine solche Impfung. Leben Sie in besonders gefährdeten Zecken-Gebieten, ist es ratsam seine Kinder tägligch nach Bissstellen zu untersuchen.
Grundsätzlich gilt: Bei Verdacht auf Zeckenbiss sofort zum Arzt zu gehen..